Psychische Belastung nach der Geburt
Frauen sind vor und nach der Geburt sehr empfindlich, um sich auf das Baby einstellen zu können. Diese Zeit kann aber auch schwierige Erfahrungen mit sich bringen, sei es in der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Auch zu Hause mit dem Baby ist es oft anders als erwartet. Die starke Beanspruchung durch das Baby kann die bestehenden Beziehungen zum Partner, den eigenen Eltern oder Freunden belasten und die Belastungsgrenze überschreiten.
Psychische Belastungen vor oder nach der Geburt können zu einer depressiven Verstimmung mit starken Stimmungseinbrüchen werden. Auch junge Väter können nach der Geburt an Depressionen erkranken. Bei ihnen beginnen die Symptome meist mehrere Monate nach der Geburt.
Eine depressive Verstimmung kann Symptome wie
- tiefe Traurigkeit,
- Erschöpfung
- Schlafstörungen
- Ängste
- verschiedene körperliche Symptome wie zum Beispiel
- Kopfschmerzen
- Probleme mit dem Magen oder dem Darm
mit sich bringen.
Manchmal führt eine Depression bei der Mutter oder dem Vater zu der Überzeugung, das Kind nicht versorgen zu können. Diese Erkrankung belastet nicht nur die Mutter oder den Vater, sondern auch das Kind und die ganze Familie.
Oft fällt es betroffenen Müttern schwer, ihre Symptome ernst zu nehmen und sich Hilfe zu suchen, da von der Umwelt und auch von den Eltern selbst erwartet wird, dass die Freude vor und besonders nach der Geburt, besonders groß ist. Deswegen reagieren Frauen oft unsicher, wie sie ihre eigene Stimmung einschätzen sollen.
Wenn Sie bei sich oder Ihrer Partnerin die hier beschriebene Mutlosigkeit, Traurigkeit oder auch Ängstlichkeit kennen, dann lautet die gute Nachricht, dass sich diese Stimmungseinbrüche vor und nach der Geburt sehr gut behandeln lassen.
Dabei ist es wichtig, dass die Mutter oder ihr Umfeld Unterstützung organisiert. Unterstützung kann durch Schwangerenberatungsstellen, Frühe Hilfen oder psychologische Beratungsstellen des Landratsamtes Böblingen kostenlos erfolgen. Dazu gehören Gespräche über Erlebnisse und Gefühle während der Schwangerschaft, Geburt und nach der Geburt. Sie können helfen, die Situation zu sortieren und zu verarbeiten. Oder die zu organisierende Hilfe besteht aus ganz praktischer Unterstützung zu Hause.
Auch die Internet-Plattform „Schatten und Licht“ e.V. bietet weiterführende Informationen und Unterstützung für Frauen, die an Stimmungseinbrüchen oder Ängsten leiden.
Längerfristige Hilfen wie eine Gesprächspsychotherapie und Medikamente, die von der Krankenkasse bezahlt werden, können gleichfalls helfen, Schwierigkeiten zu lindern, und dafür sorgen, dass Sie wieder neuen Mut finden. Adressen von spezialisierten Psychotherapeutinnen oder Kliniken sind ebenfalls verfügbar.
Sie können sehr gerne jederzeit bei uns einen Termin für ein Gespräch vereinbaren, wenn Sie Fragen haben zum Thema psychische Belastung vor oder nach der Geburt oder die Vermutung haben, dass Sie oder Ihre Partnerin oder Ihr Partner unter starker psychischer Belastung stehen.